Nenad Tasić, Teilnehmer des Midi Trail Rennens in Bosnien und Herzegowina

Unser Nenad Tasić hat am 28. Juli an dem Midi Trail Rennen in Sarajevo, bei dem er erfolgreich die 34km einer äußerst anspruchsvollen Strecke bewältigen konnte, teilgenommen.

Das Midi Trail Rennen ist so konzipiert, dass es mit seinen Etappen Jahorina mit den anderen Teilen von BIH verbindet, und auf diese Art und Weise die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer, die mit den unberechenbaren Aufs und Abs des Gebirges kämpfen, auf die Probe stellt.

001

Wir haben Nenad gefragt:

1. Was war dein Hauptmotiv für das Rennen?

Mein Hauptmotiv, welches mich antreibt, ist „sich selbst besiegen“. Das ist ein Motiv, mit welchem ich etwas über mich selbst lerne, über meine Persönlichkeit und die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit.

2. Wie lang hast du dich für ein derart anspruchsvolles Rennen vorbereitet?

Ab dem 01.01.2018 habe ich mit intensiven Trainings begonnen, früher bin ich in der Freizeit neben dem Laufen auch MTB gefahren (Mountainbike), so war das für ein Rennen dieses Schwierigkeitsgrads ausreichend.

3. Wie ist es unter Bergbedingungen zu laufen? 

Als großer Naturliebhaber fühle ich mich glücklich und erfüllt, wenn ich mich auf einem der Berge befinde, das ist ein weiteres Motiv für Rennen mit vielen Höhenmetern. Im Verlauf eines derart schwierigen Rennens ist es normal, mit viel Schmerz fertigwerden zu müssen, aber letztendlich geht all dieser Schmerz vorüber und die Erinnerungen und Andenken bleiben für immer.

002

4. Hast du vor dem Rennen auf deine Ernährung geachtet?

Die Ernährung ist eines der wichtigsten Dinge beim Laufen, ich habe mich bemüht, neben der Standard-Ernährung noch aufzupassen und eine zusätzliche Menge an Nährstoffen, die bei solch starken Trainings für das Immunsystem notwendig sind, zuzuführen.

5. Wie wichtig ist die Sportausrüstung beim Bergrennen?

Beim Trail-Laufen mit großer Steigung auf felsigem Gelände sind von der Ausrüstung die Laufschuhe, die speziell für diese Art von Terrain designt werden, am wichtigsten. Ein Rucksack mit einer Wasserflasche und zusätzlichen Taschen, in welchen man Gels, eine faltbare Regenjacke im Falle, dass es regnet, verstauen kann, sind von großer Bedeutung, sowie Stöcke für leichtere Bewegung im hügeligen Gelände, die ich diesmal allerdings nicht verwendet habe.

6. Hattest du Krisen und wie hast du sie überwunden? 

Natürlich gibt es in jedem Rennen einen Krisenmoment, das sind schwierige Momente, alles geht mir durch den Kopf, mein Körper sagt mir, dass ich abbrechen soll, der Kopf sagt, geh bis zum Ende, das ist dieser Kampf mit sich selbst. Dieser Teil der Krise unterscheidet die Menschen danach, wer welche mentale Kraft, die für das Endergebnis entscheidend sein kann, besitzt.

7. Wann war es am schwierigsten? 

Der große Wunsch nach dem Sieg kann sogar für den besten Läufer fatal sein, wenn die Kraft nicht richtig verteilt wird. Den ersten und schwierigsten Streckenteil bin ich stark gelaufen, die höchste Spitze habe ich als dritter Läufer erreicht. Im weiteren Verlauf der Strecke bin ich einen Teil unter Krämpfen gelaufen und hatte starke Schmerzen, das ist einfach ein Teil des Abenteuers und man darf nicht aufgeben. Der härteste Schlag für mich war, als ich mich verirrt hatte, die Strecke war nicht bestens markiert, also bin ich zweimal den Hügel aufwärts zurückgelaufen, aber das passiert nunmal bei Bergrennen und man sollte auf solche Dinge vorbereitet sein.

8. Was ist es für ein Gefühl wenn man durch das Ziel durchgelaufen ist?

Ich zeige Tränen, meine Gefühle kommen mit mir durch, weil ich weiß, was ich durchmachen musste, um es zu erreichen. Das Glück und die Freude kann man nur schwer beschreiben, das ist es weshalb ich trainiert habe, aufgestanden bin während viele noch geschlafen haben, früh schlafen gegangen bin während andere an Wochenenden ausgingen.

003

9. Was sind deine nächsten Pläne?

Das Ziel ist es, meine persönliche Zeit zu verbessern, das ganze Jahr über arbeite ich an der Geschwindigkeit, so sind Herbstrennen genau die richtige Zeit für persönliche Rekorde. Es wird dieses Jahr noch weitere Rennen geben. Die Hauptrennen für mich sind: im September Berlin 42,2km, im Oktober Laibach 21,1km und mehrere Rennen in Serbien im Herbst.

10. Was würdest du uns noch über dich selbst sagen, was wir dich nicht gefragt haben?

Ich würde noch hinzufügen, dass ich in diesem Jahr bisher ca. 1.600km mit ungefähr 20.000m Aufstieg gelaufen bin. Jedes Jahr ist mein Ziel, die Anzahl der gelaufenen Kilometer zu erhöhen, denn nur dadurch kommen die Ergebnisse. Gleichzeitig möchte ich im Laufe der Zeit einen Ultra-Marathon über 100km laufen, sodass ich vielleicht eines Tages die Norm erfülle und das Rennen mit den besten Läufern der Welt auf dem Mont Blanc laufen kann. Letztes Jahr habe ich meinen Urlaub für ein schönes Abenteuer mit dem Mountainbike genutzt. Ich habe wunderschöne Teile Serbiens wie die Ovčar-Kablar-Schlucht, die Mokra Gora, den Uvac Canyon besucht, sowie anschließend Višegrad in Bosnien, und zum Schluß Sutomore in Montenegro. Das waren insgesamt über 500km und 7.000m Aufstieg in 5 Tagen. In einiger Zeit werde ich versuchen, meinen Plan und meine Idee für ein neues Abenteuer, das weit von Serbien entfernt ist, zu verwirklichen. Ich habe noch weitere Ziele, mehrere Wünsche, aber ich werde Sie darüber informieren, wenn die Zeit kommt.